„Unsere Hilfe wirkt in die Zukunft hinein“

6. Februar, 2020 // Mühlacker Tagblatt

Karl Röckinger von der Rolf Scheuermann Stiftung erläutert, warum Kaffeetrinken einem guten Zweck dienen kann.

Karl Röckinger von der Rolf Scheuermann Stiftung erläutert, warum Kaffeetrinken einem guten Zweck dienen kann

Stiftungen haben es in Zeiten der Nullzinspolitik schwer. Warum die von Rolf Scheuermann ins Leben gerufene Institution dennoch schon mehr als eine halbe Million Euro ausgeschüttet hat und welche Schwerpunkte sie setzt, erläutert im Interview mit unserer Zeitung der Vorsitzende des Stiftungsvorstands und frühere Landrat, Karl Röckinger.

Die Rolf Scheuermann Stiftung taucht in der Berichterstattung immer wieder bei Spendenübergaben auf. Wie schätzen Sie den Bekanntheitsgrad im östlichen Enzkreis ein?

Ich denke, dass die Stiftung, für die noch zu Lebzeiten Rolf Scheuermanns die organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, insbesondere bei Vereinen und Organisationen im östlichen Enzkreis gut bekannt ist. Besondere Schwerpunkte unserer Arbeit liegen in Wiernsheim mit allen Ortsteilen und in Mühlacker, hier vor allem in Lomersheim und Dürrmenz. All diese Bereiche haben einen besonderen Bezug zum Leben und Wirken Rolf Scheuermanns. Gestartet hat er seine unternehmerischen Aktivitäten in Lomersheim, um sie dann später nach Wiernsheim zu verlagern.

Im Internet kann sehr einfach ein Förderantrag heruntergeladen werden. Wie viele ausgefüllte Formulare landen pro Jahr/pro Monat bei Ihnen?

Im Jahr dürften es 30 bis 40 Anträge sein. Darüber hinaus erreichen uns aber auch telefonische Anfragen, um auszuloten, ob es sich im spezifischen Fall lohnt, einen Antrag zu stellen. Generell kann ich nur dazu ermutigen, diesen Schritt zu tun, denn wir sind auch über Wiernsheim und Mühlacker hinaus im östlichen Enzkreis aktiv, gerade wenn es etwa um soziale Projekte mit überregionaler Bedeutung geht. So haben wir beispielsweise schon das Kinderzentrum in Maulbronn gefördert oder die Familienherberge Lebensweg in Schützingen. Im Kultursektor sind es unter anderem die Konzerte der Gottlob-Frick-Gesellschaft, die wir unterstützen. Besonders freut mich, dass wir auch Stipendien und Preise vergeben. Ganz neu ist hier die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim.

Wie groß sind die Erfolgschancen eines Antrags?

Im Vergleich zu anderen Stiftungen sicher weit überdurchschnittlich, weil es uns gelungen ist, uns finanziell gut aufzustellen. Viele Stiftungen leiden enorm unter der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir unsere Mittel überwiegend aus anderen Quellen beziehen. Zum einen sind dies Gelder aus der Vermietung und der Verpachtung von Gebäuden, zum anderen kommen uns zu 100 Prozent die Erträge der Scheuermann GmbH zugute. Das bedeutet auch, dass jeder Kunde, der mit der Firma Scheuermann zusammenarbeitet, damit letztlich Gutes tut.

Wie viel Geld hat die Stiftung bisher ausgeschüttet?

Wir haben schon mehr als eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt, und es freut uns natürlich sehr, dass wir in so vielfältiger Weise helfen können.